Salzburg: Auf den Spuren von Kirche und Staat

Beim ersten Bäuerinnentreffpunkt zum Thema Geschichte und Politik in Salzburg waren 60 interessierte Bäuerinnen in der Stadt Salzburg unterwegs.
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Bäuerinnentreffpunkt Politik und Geschichte (1) © LK Salzburg, Mösenbichler
Am 17. März 2023 durften 60 Bäuerinnen ihr geschichtliches und politisches Hintergrundwissen beim Bäuerinnentreffpunkt etwas auffrischen. Auf dem Programm stand zum einen die Besichtigung des Stift St. Peter und zum anderen eine Führung durch den Salzburger Landtag.

Pater Jakob Auer führte die interessierten Bäuerinnen durch das älteste Kloster im deutschsprachigen Raum. Seit 696 leben und arbeiten hier die Benediktinermönche. Das Areal in der Stadt erstreckt sich auf 2,2 ha. „Bei Bäuerinnen kann ich das sagen, die können sich etwas darunter vorstellen“, so der gebürtige Elsbethner, der 2013 ins Kloster eingetreten ist. Bis 1924 gab es auch in der Stadt eine eigene Klosterlandwirtschaft. Für die 25 Mönche spielen Herkunft und Lebensalter keine Rolle, ein wesentlicher Bestandteil für die Benediktiner ist die Gemeinschaft. Ein Highlight des Rundganges war der historische Bibliotheksraum, die Zellenbibliothek. Etwa 200.000 Werke finden sich in den Mauern des Stifts, darunter auch Bücher aus dem Mittelalter.

Landtagsbesuch mit Landtagspräsidentin Brigitta Pallauf

Im Anschluss wechselten die Bäuerinnen den Schauplatz und nahmen im Plenarsaal im Chiemseehof Platz. 1327 fanden die ersten Landtagssitzungen statt, jedoch nicht in diesem Saal, da dieser früher als Getreidespeicher fungierte. Von Beginn hatte auch immer eine Frau einen Sitz und Stimme im Landtag, die Äbtissin des Benediktinerklosters Nonnberg. Landtagspräsidentin Brigitta Pallauf betonte die Besonderheiten des Salzburger Landtags. Dazu zählen nicht nur die Sitzordnung und die Kunstwerke, sondern auch die Transparenz. Die Sitzungen der Ausschüsse sowie die Landtagssitzungen werden live auf der Webseite übertragen und können jederzeit nachgeschaut werden. Ihr war es ein besonderes Anliegen manche Vorurteile und festgefahrene Bilder aufzubrechen. Die Bäuerinnen nutzten die Gelegenheiten und stellten Fragen zu Abläufen, Sitzungen und zur Gesetzgebung.
"Der Bäuerinnentreffpunkt Politik und Geschichte stellte die Bedeutung der Frauen in den Mittelpunkt. Politisch aktiv und im Leben verankert wurden die Bäuerinnen für ihr Engagement weiter motiviert", so die Landesbäuerin und LK-Vizepräsidentin Claudia Entleitner.