Bäuerinnen-Aktionstage: Landwirtschaft erleben, Ernährung verstehen

Seit 2008 setzen die Bäuerinnen in ganz Österreich im Oktober ein starkes Zeichen: Mit den Bäuerinnen-Aktionstagen rund um den 15. Oktober (Weltlandfrauentag) und den 16. Oktober (Welternährungstag) bringen sie jedes Jahr zehntausenden Kindern die Bedeutung der Landwirtschaft und einer bewussten Ernährung näher.

Foto Kürbisplakat Das Plakat veranschaulicht den Kindern die Entstehung des Kürbisses vom Samen bis zur Frucht, die Ernte und Verarbeitung zu Kernen, Öl und anderen Köstlichkeiten. © ARGE Bäuerinnen

Aktionstage Legekreis-Kürbis Anhand des Legekreises, wird das theoretische Wissen verfestigt © Christina Löscher

Landwissen und Aktionstage 2023 Auch die Gütesiegel werden erläutert, damit die Kinder beim Einkaufen österreichische Qualität erkennen lernen. © Hemerka/BML

Aktionstage Kürbis Mit allen Sinnen erfassen bedeutet, die vorgestellte Kultur (be)greifen, riechen und schließlich auch schmecken zu können. © Glatzl/LKÖ

Aktionstage Kürbis Hier kosten die Kinder das selbstgebackene Kürbisbrot der Bäuerin. © Glatzl LKÖ

Aktionstage Kürbis Auch Kürbiskerne hat sie zur Verkostung mitgebracht. © BML/Hemerka

Aktionstage Kürbis Kinder schneiden Kürbis für eine Suppe. © Christina Löscher

Aktionstage Kürbis Zum Abschluss wird die gemeinsam zubereitete Suppe gegessen. © Christina Löscher

Entstehung und Zielsetzung

Die Aktionstage wurden 2007 bei der Arbeitstagung der ARGE Österreichische Bäuerinnen in Zeillern initiiert durch Bundesbäuerin Theresia Schiffmann. Angelehnt an den Gedenktag der Heiligen Notburga entstand die Idee eines öffentlichkeitswirksamen, österreichweiten Aktionstages, den man schlussendlich Mitte Oktober positionierte. Die erste Umsetzung erfolgte 2008 durch die damalige Geschäftsführerin Mag.a Sonja Pamperl mit allen Landesbäuerinnen und Referentinnen - mit einheitlicher Konzeption, abgestimmten Materialien und einem jährlich wechselnden Thema.

Ziele der Aktionstage

Ziel ist es, das Vertrauen in die Landwirtschaft zu stärken, Kindern Lebensmittelwissen zu vermitteln und sie für regionale Kreisläufe, Umweltschutz und Saisonalität zu sensibilisieren. Die Veranstaltungen fanden zuerst bei Veranstaltungen, auf Bauernhöfen und seit 2015 direkt in Volksschulen statt - jeweils mit interaktiven, praxisnahen Formaten.

Die Veranstaltungen fanden zuerst im Rahmen von Events und auf Bauernhöfen statt und werden seit 2015 direkt in Volksschulen umgesetzt - mit interaktiven, praxisnahen Formaten.

Zahlen, Daten, Fakten

Start: 2008
Zielgruppen:

o 2008 - 2014: Erwachsene

o ab 2015: Kinder der 1. Klassen Volksschule

Teilnehmende Kinder pro Jahr: ca. 39.000
Durchführende Personen: jährlich rund 1.300 Bäuerinnen und auch ca. 50 Bauern in Kärnten
Durchführungszeitraum: Oktober – rund um den 15. und 16. Oktober
Organisation: ARGE Österreichische Bäuerinnen in Kooperation mit den Landesbäuerinnenorganisationen
Verankerung: Projekt "Seminarbäuerinnen - Dialog mit der Gesellschaft“ im Ländlichen Fortbildungsinstitut (LFI), PL: Heidemarie Freithofnig und seit 2025 in der LE Maßnahme "Agrarpädagogoische Maßnahmen"

Qualitätssicherung:
Die Durchführung erfolgt ehrenamtlich durch Bäuerinnen. Einschulungen und standardisierte Materialien sichern die Qualität in allen Bundesländern.

Themen der vergangenen Jahre

2008 - 2014

2008: Bäuerinnen ernähren die Welt – Jahr der Kartoffel
2009 - 2010: Nachhaltig frühstücken! In Fair Trade
2011: Lebensmittel sind kostbar! - Schwerpunkt: Lebensmittelverschwendung
2012: Mindesthaltbarkeits- und Zu-verbrauchen-bis-Datum
2013: Bewusst einkaufen - Qualität hat einen Namen! - 1. Auflage der Broschüre “Augen auf beim Lebensmittelkauf“
2014: Qualität hat einen Namen - Lebensmittel sind kostbar!

Ab 2015: Praxisnahe Umsetzung in Schulen

2015: Landwirtschaft zum Anfassen - Verteilung von Schultüten

Themenauswahl für Schulen:

o Vom Korn zum Brot

o Vom Apfel zum Saft

o Vom Gras zur Milch

o Vom Küken zum Ei

2016: Unser Essen - gut zu wissen, wo es h !
2017: Unser Essen - Bäuerinnen wissen, wo es herkommt!
2018: Unser Essen: vom Küken zum Ei!
2019: Aktionstage in Schulen und an Pädagogischen Hochschulen

Die Pandemie und kreative Lösungen

2020: Corona-bedingt wurde eine Durchführung im Herbst oder Frühjahr ermöglicht.

o 1.030 Bäuerinnen in 671 Schulen mit 1.062 Klassen

o 19.007 Schüler:innen erreicht

2021: Tendenz wieder steigend

o 1.598 Klassen mit 27.342 Kindern

o 1.009 Ortsbäuerinnen und erstmals 23 Bauern in Kärnten und Salzburg

Weitere Themen

2021/22: Von Kartoffeln, Erdäpfeln und Grundbirnen
2023/24: Vom Kern zu Öl und Suppe
2025: Vom Samenkorn zur Karotte

Mediale Begleitung, Materialien und Zahlen

Die Aktionstage wurden medial mehrfach begleitet und dokumentiert. Hier finden sich Einblicke in die Aktivitäten: Weiterführende Infos auf www.baeuerinnen.at

Plakate und Materialien:
Plakate finden sich sowohl Produktionskreisläufe im Bild | baeuerinnen.at - Broschüren als auch Downloads - Seminarbäuerinnen Österreich

Videos & Berichte:

Erklärungsfilm zum Aktionstag kurz: https://youtu.be/UDsn99wm7YQ
Film "50 Jahre Bundesbäuerinnen" | baeuerinnen.at - 50 Jahre ARGE Österreichische Bäuerinnen unter Minute 33:42
Produktionskreisläufe: Produktionskreisläufe im Bild | baeuerinnen.at - Broschüren

Einige beeindruckende Zahlen der vergangenen Jahre:

2022: 36.345 Kinder mit 2.018 Bäuerinnen und 26 Bauern
2023: 37.232 Kinder mit 2.075 Bäuerinnen und 10 Bauern
2024: 37.026 Kinder mit 2.000 Bäuerinnen und 20 Bauern

Warum wir das tun

Mit den Aktionstagen leisten Bäuerinnen österreichweit einen wichtigen Beitrag zur Ernährungsbildung, Landwirtschaftskommunikation und Bewusstseinsbildung. Kinder begegnen der Landwirtschaft mit allen Sinnen, erfahren, wie Lebensmittel entstehen, und erleben den Bauernhof als vielfältigen Lernort.

Die Aktionstage sind gelebte Bildungsarbeit - aus der Praxis, für die Zukunft unserer Gesellschaft.

31.07.2025