Wofür schlägt mein Herz? - Vorarlberger Ortsbäuerinnentagung

Unser Herz schlägt für vieles: für Familie und Gemeinsamkeit, für Natur und Tiere, für Brauchtum und Neues, für Arbeit und Zeit für eigene Interessen.
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Sabine Kronberger begeisterte alle Zuhörer/-innen. © Land Vorarlberg / 7PRO.TV
Beim Ortsbäuerinnentag zog sich das Herz als roter Faden durch den Tag. Sabine Kronberger, Chefredakteurin von Welt der Frauen, begeisterte mit klaren Worten zur Wichtigkeit der Sichtbarkeit von Frauen. Als Mama, Ehefrau, Imkerin und Bäuerin kennt sie die täglichen Herausforderungen persönlich und zeigte klar auf, dass man sichtbar sein muss, um gesehen zu werden. Wenn man gesehen wird, kann man mitreden und Dinge bewegen: „Denn wir alle sind Bäuerinnen, egal wie groß der Hof ist und wie viele bzw. welche Tiere wir haben. Wir sollten uns miteinander verbunden fühlen und unsere Anliegen einbringen. Es braucht die Perspektive der Frauen, nicht nur im bäuerlichen Kreis, sondern dringend auch darüber hinaus. Euer Wissen, eure Meinung, wird gebraucht und dazu gehört natürlich Mut, Unterstützung, eine dicke Haut und manchmal ein bisschen Gehörlosigkeit. Traut euch eure Meinung zu vertreten, aufzustehen, eure Sicht einzubringen, denn es tut uns allen – Frauen und Männern – gut. (Und: auf den Fotos gehört ihr vorne dazu, traut euch!).“ Unser aller Herz schlägt für unsere Liebsten und trotzdem sollten wir nicht vergessen, dass es zuerst für uns schlägt, damit wir am Leben bleiben. Wenn wir für uns gut sorgen, können wir das auch für andere tun und Sabine Kronberger formulierte klar, dass es für jede Frau wichtig ist auf folgende Punkte zu schauen: eigener Beruf, eigene Finanzen, eigene Hobbies, eigene Ziele. Sich seiner SELBST BEWUSST SEIN und sich selbst nicht vergessen.
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Alle Besucherinnen wurden mit Herz-Keksen begrüßt. © Bäuerinnenorganisation Vorarlberg

Was wirklich zählt

Das Herz kann vor Freude hüpfen oder singen und leider blutet einem manchmal das Herz, wenn man merkt, dass das eigene Engagement in den leeren Raum geht und man Frauen schwer für die ehrenamtliche Mitarbeit motivieren kann. Sabine Kronberger wies auf drei Punkte hin: für Frauen ist es sehr wichtig, dass die Rahmenbedingungen passen; passen die Termine, kann ich mir die Zeit nehmen, und sehe ich die Sinnhaftigkeit? Denn Frauen wollen dort wirken, wo sie etwas bewirken können. Wichtig ist es auch sich bei Schwierigkeiten nicht sofort demotivieren zu lassen, denn in schwierigen Zeiten lernen wir und daran wachsen wir. Wofür schlägt dein Herz, Sabine Kronberger? „Die Frage ist leicht zu beantworten, und am besten mit Simone de Beauvoir: Ich fühle mich mit allen Frauen verbunden, die ihr Leben auf sich nehmen und für ein glückliches Leben kämpfen.“ Mit wertvollen Denkanstößen und geballtem medizinischem Wissen zur Herzgesundheit ging es am Nachmittag weiter. Frau Dr. Helga Sutterlüty, Kardiologin, zog den Bogen von Vorsorge zu typischen Herzerkrankungen und betonte die Wichtigkeit der täglichen Bewegung: 30 Minuten durchgehend: egal ob rechen oder gehen. Hauptsache eine halbe Stunde am Stück. Gewisse Faktoren wie Alter etc. können nicht beeinflusst werden, sehr wohl aber der Lebensstil, mit Ernährung, Rauchen etc. Um bestimmte Erkrankungen vorzeitig zu erkennen, ist es wichtig die Vorsorgeuntersuchungen in Anspruch zu nehmen, denn auch Frauen sollten auf ihre Herzgesundheit achten.
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Der ZAMm-Lehrgang wurde kreativ und humorvoll vorgestellt. © Bäuerinnenorganisation Vorarlberg

Besondere Momente

Mit viel Herzlichkeit und Begeisterung erzählten die drei ZAMm Absolventinnen Esther Bitschnau, Josefine Dünser und Jutta Maissen von ihren Erfahrungen und dem Wert der persönlichen Weiterbildung für die bereichernde Arbeit als Funktionärin und der Verbundenheit und dem Netzwerk, das daraus entstanden ist.
Der Dank von Landesrat Christian Gantner ging an die Bäuerinnenorganisation für die inspirierende Veranstaltung und das Schaffen tragfähiger, pulsierender Verbindungen im ganzen Land. Als Bauer und Politiker hob er die vielen Rollen der Bäuerinnen hervor und bedankte sich für ihr Wirken als Botschafterinnen des Miteinanders.
LK-Präsident Josef Moosbrugger betonte, dass wir die bäuerlichen Themen selbst vertreten müssen und dabei ist die Arbeit der Bäuerinnenorganisation und das Zugehen auf Andere unerlässlich. Gemeinsam können wir viel erreichen und es beflügelt, wenn die Bäuerinnen die Zukunftsperspektiven miterarbeiten und vertreten.
Landesbäuerin Andrea Schwarzmann bedankte sich für das große Interesse und den wertvollen Austausch am Ortsbäuerinnentag. Sie lädt ein, die Zukunft weiterhin gemeinsam zu gestalten: „Die Bäuerinnenorganisation ist mein persönliches Herzensthema und ich freue mich, dass auch euer Herz für die Gemeinschaft der Bäuerinnen schlägt. Mit den heutigen Impulsen wollen wir motivieren und euch ein Werkzeug für die vielfältigen ehrenamtlichen Aufgaben mitgeben. Eure Arbeit fördert und stärkt unser ortsübergreifendes landesweites Netzwerk, dass den bäuerlichen Familien und der Bevölkerung gut tut und sehr geschätzt wird.“
 
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100 Bäuerinnen waren vor Ort und zeigten, dass die Bäuerinnen die Kraft am Land sind. © Bäuerinnenorganisation Vorarlberg