Fünf heimische Bäuerinnen und Bauern zu Biodiversitätsbotschaftern gekürt
Inspirieren mit ihren Geschichten zu mehr Biodiversität und nachhaltigem Wirtschaften am Bauernhof.
Eine Fachjury hat im Zuge des Projekts Farming for Nature Österreich drei Bäuerinnen und zwei Bauern zu Biodiversitätsbotschaftern gekürt. Sie zeigen ein Jahr lang bei Betriebsbesuchen und Veranstaltungen, wie Landwirtschaft und Biodiversität Hand in Hand gehen können.
Österreichweit wurden dieses Jahr 26 Bäuerinnen und Bauern als mögliche Biodiversitätsbotschafter nominiert. Die Fachjury hat nun fünf Botschafterinnen und Botschafter für das Jahr 2025 ausgewählt: Die burgenländische Pionierin im biodynamischen Weinbau Birgit Braunstein, Bio-Rinderbauer Johann Schauer aus Oberösterreich, die steirische Milchbäurin Roswitha Marold, Bio-Blumenproduzentin Brigitte Dörner aus Salzburg und Josef Pfeffer aus Niederösterreich mit seinem Schweinzuchtbetrieb.
“Die Biodiversitätsbotschafter bewirtschaften und erhalten ein breites Spektrum wertvoller Lebensräume, wie artenreiches Grasland, Feuchtgebiete oder gesunde Böden. Mit ihrer Vorbildwirkung sollen sie Naturschutz in der Landwirtschaft fördern“, sagt Projektkoordinatorin Johanna Frangež.
Kritierien für die Auswahl sind insbesondere, dass die Betriebe ökologisch wie ökonomisch nachhaltige Landwirtschaft betreiben, sie einen wesentlichen Beitrag für den Erhalt und die Förderung der Biodiversität auf ihrem Betrieb leisten und bereit sind, ihr Wissen zu teilen.
Die Wahl der Biodiversitätsbotschafter geht dieses Jahr bereits in die vierte Runde. Seit Projektstart wurden in Österreich aus einem Pool von 94 Teilnehmenden 20 Bäuerinnen und Bauern gewählt. Im Zuge des Projekts Farming for Nature Österreich vermitteln sie ihre Geschichte und ihr praktisches Wissen zu Landwirtschaft und Biodiversität an interessierte Menschen. “Es ist schön zu sehen, wie viele landwirtschaftliche Betriebe sich in Österreich für eine artenreiche und klimafitte Zukunft einsetzen. Oft sind es ganz einfache Maßnahmen, mit denen sie der Natur etwas Gutes tun und die sich auch für ihre Betriebe lohnen,” so Frangež.
Im Sommer werden die ausgewählten Betriebe von einem Filmteam besucht. Anhand der auf der Projektwebseite www.farmingfornature.at vorgestellten Kurvideos kann die breite Öffentlichkeit anschließend ihre Lieblingsgeschichte auswählen. Bei Bauernhofspaziergängen und Küchentischgesprächen geben die Biodiversitäts-Botschafter:innen Einblick in ihre Wirtschaftsweise.
Im Folgenden stellen wir Ihnen die weiblichen Biodiversitätsbotschafterinnen näher vor.
Österreichweit wurden dieses Jahr 26 Bäuerinnen und Bauern als mögliche Biodiversitätsbotschafter nominiert. Die Fachjury hat nun fünf Botschafterinnen und Botschafter für das Jahr 2025 ausgewählt: Die burgenländische Pionierin im biodynamischen Weinbau Birgit Braunstein, Bio-Rinderbauer Johann Schauer aus Oberösterreich, die steirische Milchbäurin Roswitha Marold, Bio-Blumenproduzentin Brigitte Dörner aus Salzburg und Josef Pfeffer aus Niederösterreich mit seinem Schweinzuchtbetrieb.
“Die Biodiversitätsbotschafter bewirtschaften und erhalten ein breites Spektrum wertvoller Lebensräume, wie artenreiches Grasland, Feuchtgebiete oder gesunde Böden. Mit ihrer Vorbildwirkung sollen sie Naturschutz in der Landwirtschaft fördern“, sagt Projektkoordinatorin Johanna Frangež.
Kritierien für die Auswahl sind insbesondere, dass die Betriebe ökologisch wie ökonomisch nachhaltige Landwirtschaft betreiben, sie einen wesentlichen Beitrag für den Erhalt und die Förderung der Biodiversität auf ihrem Betrieb leisten und bereit sind, ihr Wissen zu teilen.
Die Wahl der Biodiversitätsbotschafter geht dieses Jahr bereits in die vierte Runde. Seit Projektstart wurden in Österreich aus einem Pool von 94 Teilnehmenden 20 Bäuerinnen und Bauern gewählt. Im Zuge des Projekts Farming for Nature Österreich vermitteln sie ihre Geschichte und ihr praktisches Wissen zu Landwirtschaft und Biodiversität an interessierte Menschen. “Es ist schön zu sehen, wie viele landwirtschaftliche Betriebe sich in Österreich für eine artenreiche und klimafitte Zukunft einsetzen. Oft sind es ganz einfache Maßnahmen, mit denen sie der Natur etwas Gutes tun und die sich auch für ihre Betriebe lohnen,” so Frangež.
Im Sommer werden die ausgewählten Betriebe von einem Filmteam besucht. Anhand der auf der Projektwebseite www.farmingfornature.at vorgestellten Kurvideos kann die breite Öffentlichkeit anschließend ihre Lieblingsgeschichte auswählen. Bei Bauernhofspaziergängen und Küchentischgesprächen geben die Biodiversitäts-Botschafter:innen Einblick in ihre Wirtschaftsweise.
Im Folgenden stellen wir Ihnen die weiblichen Biodiversitätsbotschafterinnen näher vor.
Weinbäuerin Birgit Braunstein aus Purbach/Bgld.: Mit biodynamischem Weinbau zu mehr Vielfalt
Birgit Braunstein hat sich auf ihrem 25 Hektar großen Betrieb in Purbach im Burgenland dem biodynamischen Weinbau verschrieben. Auf 20 ha wird Wein kultiviert und auf dem Rest extensive Grünlandwirtschaft betrieben. Im Zentrum ihres landwirtschaftlichen Schaffens stehen das ökologische Gleichgewicht, gesunde Böden und Kreislaufwirtschaft.
Die Geschichte des Hofs ist 400 Jahre alt. Früher war er ein Mischbetrieb, dann gab es eine Generation lang nur konventionellen Weinbau. “Für die Generation meiner Eltern lag der Fokus auf Weinbau, was dem internationalen Ruf des österreichischen Weins sehr gut getan hat. Allerdings ist durch die Spezialisierung Vielfalt verloren gegangen. Für mich war also klar, wenn ich übernehme, dann nur Bio”, sagt Birgit Braunstein überzeugt.
Mit biodynamischem Weinbau zu gesunden Böden
Als Pionierin der Biodynamie-Bewegung ging Braunstein ihren ganz eigenen Weg im Weinbau, als sie 2001 den Betrieb ihrer Eltern übernommen hat. “Als ich angefangen habe, war der Klimawandel bereits spürbar. Ich wusste, es muss sich etwas ändern. Das war aber nicht leicht. Wie oft habe ich gehört, Bist du wahnsinnig, das wird nicht funktionieren! Hat es aber doch”, so Braunstein. Stets standen die Gesundung der Böden und das ökologische Gleichgewicht der Weinberge im Zentrum ihrer Arbeit. Zum Humusaufbau in den Weingärten werden Begrünungen eingesetzt sowie Kompost der betriebseigenen Burenziegen und Kamerunschafe genutzt - ganz im Sinne der Kreislaufwirtschaft. Inzwischen sind auch Birgits erwachsene Söhne im Betrieb tätig. Sie haben die Ausbildung zum Winzer gemacht. Mit biodynamischen Weinbau aufgewachsen, möchten sie das Werk ihrer Mutter unbedingt weiterführen.
Akzente für mehr Artenvielfalt
Artenvielfalt geht für Bio-Winzerin aber über die Rebzeilen hinaus: Kirschbäume werden gepflanzt, eine 6.000 Quadratmeter große Kräuterwiese angelegt, Wiedehopf-Brutkästen angebracht, Steinmauern gebaut, eine Storchennisthilfe installiert. Vielfältiger und vitaler Lebensraum für Wiedehopf, Ziesel, Weißstorch und Co entsteht. “Uns ist es wichtig, Akzente zu setzen. Die Natur antwortet dann sehr schnell darauf und lebt auf. Das ist es auch, was mich persönlich motiviert und mich darin bestärkt, dass wir auf dem richtigen Weg sind.”
Die Natur als Kraftquelle
Für die gelernte Gartenpädagogin und Qi-Gong-Lehrerin ist die Natur nicht nur Arbeitsstätte, sondern auch Kraftquelle. Das Erleben und Wahrnehmen dieser intakten, lebendigen Natur vermittelt sie auch den BesucherInnen, die auf ihrem Green Care (Wein-)Gartenhof gern bleiben, um zu Verweilen. “Unser Konzept ist es, Zuversicht zu säen. Die Vielfalt der Natur soll sich auch im Produkt Wein widerspiegeln und den Menschen Freude machen”, so Braunstein. Mit Verkostungen und Seminaren will sie den KonsumentInnen zeigen, dass sie mit ihrem Einkauf mehr entscheiden, als sie glauben. Und Bäuerinnen und Bauern dabei unterstützen, zu überleben .“Ich würde mir außerdem wünschen, dass man den Beruf Landwirt wieder positiver besetzt: Als Lebenserhalter und Landschaftserhalter.“
Webseite: www.weingut-braunstein.at
Die Geschichte des Hofs ist 400 Jahre alt. Früher war er ein Mischbetrieb, dann gab es eine Generation lang nur konventionellen Weinbau. “Für die Generation meiner Eltern lag der Fokus auf Weinbau, was dem internationalen Ruf des österreichischen Weins sehr gut getan hat. Allerdings ist durch die Spezialisierung Vielfalt verloren gegangen. Für mich war also klar, wenn ich übernehme, dann nur Bio”, sagt Birgit Braunstein überzeugt.
Mit biodynamischem Weinbau zu gesunden Böden
Als Pionierin der Biodynamie-Bewegung ging Braunstein ihren ganz eigenen Weg im Weinbau, als sie 2001 den Betrieb ihrer Eltern übernommen hat. “Als ich angefangen habe, war der Klimawandel bereits spürbar. Ich wusste, es muss sich etwas ändern. Das war aber nicht leicht. Wie oft habe ich gehört, Bist du wahnsinnig, das wird nicht funktionieren! Hat es aber doch”, so Braunstein. Stets standen die Gesundung der Böden und das ökologische Gleichgewicht der Weinberge im Zentrum ihrer Arbeit. Zum Humusaufbau in den Weingärten werden Begrünungen eingesetzt sowie Kompost der betriebseigenen Burenziegen und Kamerunschafe genutzt - ganz im Sinne der Kreislaufwirtschaft. Inzwischen sind auch Birgits erwachsene Söhne im Betrieb tätig. Sie haben die Ausbildung zum Winzer gemacht. Mit biodynamischen Weinbau aufgewachsen, möchten sie das Werk ihrer Mutter unbedingt weiterführen.
Akzente für mehr Artenvielfalt
Artenvielfalt geht für Bio-Winzerin aber über die Rebzeilen hinaus: Kirschbäume werden gepflanzt, eine 6.000 Quadratmeter große Kräuterwiese angelegt, Wiedehopf-Brutkästen angebracht, Steinmauern gebaut, eine Storchennisthilfe installiert. Vielfältiger und vitaler Lebensraum für Wiedehopf, Ziesel, Weißstorch und Co entsteht. “Uns ist es wichtig, Akzente zu setzen. Die Natur antwortet dann sehr schnell darauf und lebt auf. Das ist es auch, was mich persönlich motiviert und mich darin bestärkt, dass wir auf dem richtigen Weg sind.”
Die Natur als Kraftquelle
Für die gelernte Gartenpädagogin und Qi-Gong-Lehrerin ist die Natur nicht nur Arbeitsstätte, sondern auch Kraftquelle. Das Erleben und Wahrnehmen dieser intakten, lebendigen Natur vermittelt sie auch den BesucherInnen, die auf ihrem Green Care (Wein-)Gartenhof gern bleiben, um zu Verweilen. “Unser Konzept ist es, Zuversicht zu säen. Die Vielfalt der Natur soll sich auch im Produkt Wein widerspiegeln und den Menschen Freude machen”, so Braunstein. Mit Verkostungen und Seminaren will sie den KonsumentInnen zeigen, dass sie mit ihrem Einkauf mehr entscheiden, als sie glauben. Und Bäuerinnen und Bauern dabei unterstützen, zu überleben .“Ich würde mir außerdem wünschen, dass man den Beruf Landwirt wieder positiver besetzt: Als Lebenserhalter und Landschaftserhalter.“
Webseite: www.weingut-braunstein.at
Brigitte Dörner, Blumenbäuerin aus Eugendorf/Sbg.: Schnittblumen als Insektenmagnet
Auf Brigitte Dörners Hof in Eugendorf bei Salzburg summt und blüht es in voller Pracht. Hier dreht sich alles um die Vielfalt der Blumen - nachhaltig angebaut und im Einklang mit ihrem Wandel durch die Jahreszeiten.
Auf etwa 2.000 Quadratmetern wachsen bei Brigitte Dörner rund 150 verschiedene Sorten an Bio-Schnittblumen, Trockenblumen und Dahlien. Sie setzen nicht nur farbliche Akzente und bereiten den Menschen Freude, sondern ziehen auch unzählige Bestäuber und Insekten an. Vom Samenkorn über die Jungpflanzen-Aufzucht bis hin zum fertigen Blumen-Arrangement: Die Blumenbäuerin kennt alle Arbeitsschritte und schreibt Artenvielfalt dabei besonders groß.
Wild gewachsene Leidenschaft
Schon in ihrer Kindheit auf einem Bio-Bauernhof mit Milchvieh aufgewachsen, wollte Dörner jede Blume und jedes Kraut benennen. “Als Erwachsene habe ich mich gefragt, wie ich dieses Wissen nutzen und meine Leidenschaft zum Beruf machen kann”, so Dörner. Nach der Matura an der HLW Neumarkt war sie fast 15 Jahre in der Obst- und Gemüsebranche tätig. Das Studium an der Hochschule für Agra- und Umweltpädagogik (HAUP) in Ober St. Veit und Weiterbildungen zu den Themen Wildkräuter und Flower-Farmerin bestärkten sie darin, ihren eigenen Weg zu gehen und ihre Leidenschaft für Blumen und die Natur zum Beruf zu machen. So zog sie mit ihrer Familie 2018 auf den großelterlichen Betrieb ihres Mannes. Inzwischen führt sie ihn mit Unterstützung der ganzen Familie im Haupterwerb und bietet “wild-gewachsene“ biologisch zertifizierte Blumen vom Feld an.
Ökologische Landwirtschaft im Wandel
Doch das ist nicht alles: Am Hof wird ständig daran gearbeitet, die Landwirtschaft klimafit zu machen und Lebensraum für mehr Arten zu schaffen. “Der Klimawandel ist eine große Herausforderung. Die Winter werden immer milder. Das ist zwar gut für gewisse Kulturen wie Lavendel oder Rosmarin. Unberechenbare Extremwetterereignisse wie Stürme oder starke Temperaturschwankungen machen uns aber zu schaffen. Und auch unseren Bienen”, sagt Dörner. Gemeinsam mit ihrem Mann, der auch Baumwärter und Imker ist, pflegt sie die Streuobstwiesen rund ums Haus, produziert auf 2 ha Grünland Bio-Heu, fördert den Humusaufbau durch Mulch und Kompost und gießt nur mit Regenwasser. Ein kleines Biotop wurde angelegt, Totholz bleibt als wertvoller Lebensraum erhalten und auch Steinhaufen und das Schlackensteinhaus bieten Unterschlupf für Wildbienen. Laufenten kümmern sich um die Schnecken, zwei Ponys liefern den Mist und die Katzen halten die Wühlmäuse in Schach.
Gutes Bewahren und Neues schaffen
Für Brigitte Dörner ist die Schönheit der Natur Berufung und Beruf. Diese zu bewahren, zu fördern und nachhaltig zu nutzen - das ist ihre Vision. Ihr Wissen gibt sie auch bei Workshops und Führungen am Hof als Mitglied der Slowflower Bewegung (www.slowflower-bewegung.de) und der selbst gestarteten Initiative www.blumenrevolution.com weiter. Ihre Vision spiegelt sich in den Zielen des eigenen Betriebs wieder: “Wir wollen einerseits so bleiben wie wir sind und gleichzeitig gesund beziehungsweise wild wachsen.”
Webseite: www.wild-gewachsen.at/
Auf etwa 2.000 Quadratmetern wachsen bei Brigitte Dörner rund 150 verschiedene Sorten an Bio-Schnittblumen, Trockenblumen und Dahlien. Sie setzen nicht nur farbliche Akzente und bereiten den Menschen Freude, sondern ziehen auch unzählige Bestäuber und Insekten an. Vom Samenkorn über die Jungpflanzen-Aufzucht bis hin zum fertigen Blumen-Arrangement: Die Blumenbäuerin kennt alle Arbeitsschritte und schreibt Artenvielfalt dabei besonders groß.
Wild gewachsene Leidenschaft
Schon in ihrer Kindheit auf einem Bio-Bauernhof mit Milchvieh aufgewachsen, wollte Dörner jede Blume und jedes Kraut benennen. “Als Erwachsene habe ich mich gefragt, wie ich dieses Wissen nutzen und meine Leidenschaft zum Beruf machen kann”, so Dörner. Nach der Matura an der HLW Neumarkt war sie fast 15 Jahre in der Obst- und Gemüsebranche tätig. Das Studium an der Hochschule für Agra- und Umweltpädagogik (HAUP) in Ober St. Veit und Weiterbildungen zu den Themen Wildkräuter und Flower-Farmerin bestärkten sie darin, ihren eigenen Weg zu gehen und ihre Leidenschaft für Blumen und die Natur zum Beruf zu machen. So zog sie mit ihrer Familie 2018 auf den großelterlichen Betrieb ihres Mannes. Inzwischen führt sie ihn mit Unterstützung der ganzen Familie im Haupterwerb und bietet “wild-gewachsene“ biologisch zertifizierte Blumen vom Feld an.
Ökologische Landwirtschaft im Wandel
Doch das ist nicht alles: Am Hof wird ständig daran gearbeitet, die Landwirtschaft klimafit zu machen und Lebensraum für mehr Arten zu schaffen. “Der Klimawandel ist eine große Herausforderung. Die Winter werden immer milder. Das ist zwar gut für gewisse Kulturen wie Lavendel oder Rosmarin. Unberechenbare Extremwetterereignisse wie Stürme oder starke Temperaturschwankungen machen uns aber zu schaffen. Und auch unseren Bienen”, sagt Dörner. Gemeinsam mit ihrem Mann, der auch Baumwärter und Imker ist, pflegt sie die Streuobstwiesen rund ums Haus, produziert auf 2 ha Grünland Bio-Heu, fördert den Humusaufbau durch Mulch und Kompost und gießt nur mit Regenwasser. Ein kleines Biotop wurde angelegt, Totholz bleibt als wertvoller Lebensraum erhalten und auch Steinhaufen und das Schlackensteinhaus bieten Unterschlupf für Wildbienen. Laufenten kümmern sich um die Schnecken, zwei Ponys liefern den Mist und die Katzen halten die Wühlmäuse in Schach.
Gutes Bewahren und Neues schaffen
Für Brigitte Dörner ist die Schönheit der Natur Berufung und Beruf. Diese zu bewahren, zu fördern und nachhaltig zu nutzen - das ist ihre Vision. Ihr Wissen gibt sie auch bei Workshops und Führungen am Hof als Mitglied der Slowflower Bewegung (www.slowflower-bewegung.de) und der selbst gestarteten Initiative www.blumenrevolution.com weiter. Ihre Vision spiegelt sich in den Zielen des eigenen Betriebs wieder: “Wir wollen einerseits so bleiben wie wir sind und gleichzeitig gesund beziehungsweise wild wachsen.”
Webseite: www.wild-gewachsen.at/
Milchbäuerin Roswitha Marold aus Aigen im Ennstal/Stmk: Mit der Natur aus Liebe zum Tier
Roswitha Marold führt mit ihrem Mann Michael einen 19 ha großen Grünlandbetrieb in Aigen im Ennstal. Der Betriebs-Schwerpunkt liegt auf biologischer Milchviehhaltung. Im Hofladen werden ein Teil der Milch als Rohmilch, Fleisch von den eigenen Rindern sowie Eier und je nach Saison Obst und Gemüse verkauft.
Als die Familie den Hof 2017 Schritt für Schritt übernommen hat, machten sie eine komplette Kehrtwende. Die Gesundheit von Mensch und Tier steht jetzt im Mittelpunkt aller Aktivitäten am Hof. Das Motto lautet “Mit der Natur aus Liebe zum Tier“. Daraus ergibt sich ein sehr schonender Umgang mit den Hof-eigenen Ressourcen und viel Platz für die Natur. “Meine Oma ist aus der Südsteiermark von einem kleinen Selbstversorgerhof. Das hat mich sehr geprägt. Als ich meine drei Kinder bekommen habe, wurde mir bewusst, dass ich meine Werte auch in der Landwirtschaft anwenden und weitergeben will”, sagt Roswitha Marold.
Gesunde Tiere statt Quantität
Am Hof steht die Lebensdauer der Kühe im Vordergrund, die Gesundheit und das Tierwohl muss stimmen. Dafür ist die Fütterung entscheidend: Marold füttert nur minimal zu. Der allergrößte Teil des Futters kommt von den eigenen Flächen. Die Rinder haben immer Zugang zu Heu, Silage oder Weide, so können sie frei wählen, was sie gerade fressen wollen. Eine möglichst hohe Milchmenge steht nicht im Fokus, sondern Gesundheit und Lebensdauer der Tiere. “Bei uns kommt keine Kuh gleich weg, weil sie nach 2-3 Laktationsperioden vielleicht etwas weniger Milch gibt.” so Marold. Die älteste Kuh am Hof hieß Gundi und wurde 19 Jahre alt. “Die älteren Kühe sind meist die Leittiere der Herde. Wenn man eine dauerhafte Herde hat, haben die Tiere viel weniger Stress miteinander”, weiß die Bio-Bäuerin.
Mit Naturschutz Neuland betreten
Familie Marold hat auch über die Jahre aktiv auf die Erhöhung der Artenvielfalt gesetzt, indem Blühstreifen und ein Gewässerrandstreifen angelegt wurden. Auch Obstbäume und verschiedene Sträucher und Gehölze, die besonders bienenfreundlich sind, wurden gepflanzt. Einige Wiesen werden bewusst nur einmal oder zweimal im Jahr gemäht, dort lebt zum Beispiel der selten gewordene Wachtelkönig. Das Heu der Biodiversitätsflächen und Blühstreifen wird kompostiert oder an die Pferde verfüttert, so schließt sich der Kreislauf wieder. Auch viele Insekten und Reptilien beobachtet Roswitha Marold auf ihren Wiesen. Ein Freund der Familie hat seine Bienenstöcke auf den Wiesen des Hofes stehen und trägt so zusätzlich zur Artenvielfalt bei. Für ihren Zugang abseits des Mainstreams habe sie auch viel Zuspruch von anderen Landwirt:innen erhalten, aber alte, bereits eingetretene Pfade zu verlassen, sei meist schwierig, weiß die Bäuerin. Andere LandwirtInnen tun sich oft noch schwer mit der ungewöhnlichen Herangehensweise von Familie Marold. “Ich würde mir wünschen, dass mehr Landwirt:innen sehen, wie wichtig es ist, mit der Natur zu arbeiten. Veränderung ist am Anfang immer schwierig und man benötigt viel Ausdauer und Mut, um diesen Schritt zu gehen.” sagt Marold. “Aber durch unsere Entscheidung, es anders zu machen, lebt unsere Familie viel achtsamer und bewusster, und vor allem mit mehr Zufriedenheit und Lebensqualität.”
Bio-Bauernhof selbst erleben
Im Rahmen von Exkursionen am Betrieb sowie „Schule am Bauernhof“ schafft Roswitha Marold Bewusstsein dafür, wie wichtig eine extensive Bewirtschaftung der Flächen ist. Zudem ist sie ausgebildete Seminarbäuerin. Im Sommer bietet sie Bauernhofbesuche an, damit die Teilnehmer:innen sehen und spüren, wie ein Bauernhof funktioniert.
Webseite: www.plankhof.com/
Als die Familie den Hof 2017 Schritt für Schritt übernommen hat, machten sie eine komplette Kehrtwende. Die Gesundheit von Mensch und Tier steht jetzt im Mittelpunkt aller Aktivitäten am Hof. Das Motto lautet “Mit der Natur aus Liebe zum Tier“. Daraus ergibt sich ein sehr schonender Umgang mit den Hof-eigenen Ressourcen und viel Platz für die Natur. “Meine Oma ist aus der Südsteiermark von einem kleinen Selbstversorgerhof. Das hat mich sehr geprägt. Als ich meine drei Kinder bekommen habe, wurde mir bewusst, dass ich meine Werte auch in der Landwirtschaft anwenden und weitergeben will”, sagt Roswitha Marold.
Gesunde Tiere statt Quantität
Am Hof steht die Lebensdauer der Kühe im Vordergrund, die Gesundheit und das Tierwohl muss stimmen. Dafür ist die Fütterung entscheidend: Marold füttert nur minimal zu. Der allergrößte Teil des Futters kommt von den eigenen Flächen. Die Rinder haben immer Zugang zu Heu, Silage oder Weide, so können sie frei wählen, was sie gerade fressen wollen. Eine möglichst hohe Milchmenge steht nicht im Fokus, sondern Gesundheit und Lebensdauer der Tiere. “Bei uns kommt keine Kuh gleich weg, weil sie nach 2-3 Laktationsperioden vielleicht etwas weniger Milch gibt.” so Marold. Die älteste Kuh am Hof hieß Gundi und wurde 19 Jahre alt. “Die älteren Kühe sind meist die Leittiere der Herde. Wenn man eine dauerhafte Herde hat, haben die Tiere viel weniger Stress miteinander”, weiß die Bio-Bäuerin.
Mit Naturschutz Neuland betreten
Familie Marold hat auch über die Jahre aktiv auf die Erhöhung der Artenvielfalt gesetzt, indem Blühstreifen und ein Gewässerrandstreifen angelegt wurden. Auch Obstbäume und verschiedene Sträucher und Gehölze, die besonders bienenfreundlich sind, wurden gepflanzt. Einige Wiesen werden bewusst nur einmal oder zweimal im Jahr gemäht, dort lebt zum Beispiel der selten gewordene Wachtelkönig. Das Heu der Biodiversitätsflächen und Blühstreifen wird kompostiert oder an die Pferde verfüttert, so schließt sich der Kreislauf wieder. Auch viele Insekten und Reptilien beobachtet Roswitha Marold auf ihren Wiesen. Ein Freund der Familie hat seine Bienenstöcke auf den Wiesen des Hofes stehen und trägt so zusätzlich zur Artenvielfalt bei. Für ihren Zugang abseits des Mainstreams habe sie auch viel Zuspruch von anderen Landwirt:innen erhalten, aber alte, bereits eingetretene Pfade zu verlassen, sei meist schwierig, weiß die Bäuerin. Andere LandwirtInnen tun sich oft noch schwer mit der ungewöhnlichen Herangehensweise von Familie Marold. “Ich würde mir wünschen, dass mehr Landwirt:innen sehen, wie wichtig es ist, mit der Natur zu arbeiten. Veränderung ist am Anfang immer schwierig und man benötigt viel Ausdauer und Mut, um diesen Schritt zu gehen.” sagt Marold. “Aber durch unsere Entscheidung, es anders zu machen, lebt unsere Familie viel achtsamer und bewusster, und vor allem mit mehr Zufriedenheit und Lebensqualität.”
Bio-Bauernhof selbst erleben
Im Rahmen von Exkursionen am Betrieb sowie „Schule am Bauernhof“ schafft Roswitha Marold Bewusstsein dafür, wie wichtig eine extensive Bewirtschaftung der Flächen ist. Zudem ist sie ausgebildete Seminarbäuerin. Im Sommer bietet sie Bauernhofbesuche an, damit die Teilnehmer:innen sehen und spüren, wie ein Bauernhof funktioniert.
Webseite: www.plankhof.com/