kfbö und ARGE Bäuerinnen: Frauen, nehmt wieder euren Platz ein!

Gemeinsamer Appell zum Weltlandfrauentag: Adäquate Repräsentanz von Frauen in Erwerbsarbeit und Politik „nach Corona“ dringender denn je
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© Ronald Fenk
Sowohl an die Frauen in Österreich als auch an die Politik wenden sich anlässlich des "Weltlandfrauentags" am 15. Oktober die Arbeitsgemeinschaft Österreichische Bäuerinnen in der Landwirtschaftskammer (ARGE Bäuerinnen) und die Katholische Frauenbewegung Österreichs (kfbö) in einem gemeinsamen Statement: "Wir ermutigen die Frauen in unserem Land, nach den vielfältigen Einschränkungen während der Corona-Pandemie ihren ihnen zustehenden Platz im Erwerbsleben sowie als Funktionärinnen einzufordern und zu besetzen", so Bundesbäuerin Irene Neumann-Hartberger und kfbö-Vorsitzende Angelika Ritter-Grepl in einem gemeinsamen Statement: "An die Politik appellieren wir, den entsprechenden Raum zu schaffen, dass Männer und Frauen gleichermaßen an Erwerbsarbeit wie Sorgearbeit teilhaben können und die Beteiligung beider Geschlechter an demokratischen Prozessen und in demokratischen Institutionen sichergestellt ist."
"Die Corona-Pandemie hat Frauen vielerorts verdrängt - aus der Erwerbsarbeit, aus Räumen politischen Engagements, sei es in der Zivilgesellschaft oder auf institutioneller Ebene", so Ritter-Grepl und Neumann-Hartberger. Es seien die Frauen gewesen, die zugunsten wachsender Erfordernisse in der privaten Sorgearbeit während der Pandemie in der Erwerbsarbeit "zurückgesteckt" hätten, etwa über die Reduktion von Stunden: "Alle Studien belegen: wo die Pflegekraft für die Großmutter ausgefallen ist oder Kinder im homeschooling betreut werden mussten, haben weit überwiegend Frauen diese zusätzlichen Aufgaben übernommen", erklärt Angelika Ritter-Grepl.
Auch in den landwirtschaftlichen Betrieben, in Österreich großteils Familienbetriebe, habe sich das niedergeschlagen, so Neumann-Hartberger. Viele Bäuerinnen gingen neben der Arbeit auf dem Bauernhof einer Erwerbsarbeit nach, weil der Zuverdienst notwendig sei. Außerdem habe sie beobachtet, wie Frauen aus institutionellen Gremien "verschwunden" seien: "Oft haben Frauen stellvertretende Funktionen inne. Wenn diese Gremien - aufgrund von Sicherheitsauflagen wie während der Pandemiezeit - verkleinert werden, sind sie es, die zuallererst nicht mehr eingeladen werden und damit an politischer Wirksamkeit verlieren."
Lockdown und Selbstisolation haben in den vergangenen Monaten ebenso Spuren im sozialen Engagement von Frauen hinterlassen: "Es war kein Raum für die eigenen Bedürfnisse, den sozialen Austausch über das Vereinsleben oder das Ehrenamt", so die Bundesbäuerin: "Unsere Bäuerinnen, die aus diesen Zusammenkünften sehr viel Rückhalt und Stärke mitnehmen, beginnen erst langsam wieder mit der Freiwilligenarbeit und der Pflege ihrer Netzwerke".
Neumann-Hartberger und Ritter-Grepl appellieren an die Frauen in Österreich, ihren Platz in politischen Gremien und Ämtern zu behaupten und Macht zu beanspruchen, um die Anliegen von Frauen zu vertreten. Neumann-Hartberger möchte zudem die heimischen Bäuerinnen ermutigen, das aufrecht zu erhalten, was sie sich während der Pandemie erarbeitet hätten: "Es boomt die Regionalität in der Lebensmittelversorgung, in der Direktvermarktung verzeichnen wir einen Anstieg um rund 20 Prozent - dahinter steckt überwiegend die Leistung von Frauen".

Rückfragehinweis:

Mag.a Martina Wolf, LK Österreich, Pressereferentin der ARGE Österreichische Bäuerinnen, Tel. (01) 533 1843 - 16, Mobil: 0676 83441 8778, E-Mail: wolf@lko.at

Mag.a Elisabeth Ohnemus, Pressereferentin der kfbö, Tel. (01)51611 - 1642; Mobil: 0699/81426947, E-Mail: elisabeth.ohnemus@kfb.at
Maria Langmaier, MSc, Generalsekretärin der kfbö, Tel. (01)51611 – 1632; Mobil: 0650/9421361; E-Mail: maria.langmaier@kfb.at