Wien: Wenn das Klassenzimmer zwischen Tomaten und Gurken steht
Wie wichtig ihre Arbeit und der Wert gesunder Lebensmittel ist, zeigt Gemüsegärtnerin Anneliese Schippani Wiener Schulkindern in ihrer Gärtnerei im 11. Wiener Gemeindebezirk. Mit dem pädagogischen Angebot "Schule am Bauernhof" trägt sie dazu bei, dass aus Kindern und Jugendlichen mündige Konsumentinnen und Konsumenten sowie ernährungskompetente Erwachsene werden. Dafür wurde ihr Einsatz nun mit der Green Care-Hoftafel zertifiziert.

"Anneliese Schippani ist eine von zwölf Anbieterinnen von 'Schule
am Bauernhof' in Wien, die die Notwendigkeit erkannt hat, neben
ihrer eigentlichen landwirtschaftlichen Tätigkeit, Kindern die
Realität eines landwirtschaftlichen Betriebes näher zubringen -
abseits der Medien, die das Bild der Landwirtschaft wie so oft
verzerrt darstellen. Die Obfrau der Wiener Gärtnerinnen ist eine
begeisterte Brückenbauerin zu den sogenannten 'Konsumentinnen und
Konsumenten von morgen' und leistet damit einen wertvollen Beitrag
zum Heranwachsen gesunder Kinder und Jugendlicher. Von ihrer
Arbeit profitiert durch den vermittelten Konsumpatriotismus aber
ebenso die heimische Landwirtschaft", verweist Robert Fitzthum,
Obmann des Vereins Green Care Österreich, auf die Begünstigten
dieses pädagogischen Angebots im Rahmen von "Green Care - Wo
Menschen aufblühen".
Auch der Präsident der Landwirtschaftskammer Wien, Franz
Windisch, unterstreicht die "Botschafterfunktion" von Green Care
für die Stadtlandwirtschaft. "Unsere Anbieterinnen und Anbieter
eröffnen den Kindern damit eine Welt, die vielen von ihnen fremd
ist. Nicht nur, dass sie hinter die Hoftüren blicken können,
erleben sie auch, wieviel Arbeit und Know-how für die Produktion
gesunder, bäuerlicher Lebensmittel notwendig sind. Die 'grüne
Pädagogik' als wesentlicher Bestandteil des Vorhabens "Green Care
- Wo Menschen aufblühen" macht vor allem im 1,9 Mio. Einwohner
zählenden Wien Sinn, das als einzige Metropole in Europa über
eine eigene Landwirtschaft und Anbauflächen innerhalb des
Stadtgebietes verfügt." Im Jahr 2017 haben beinahe 17.000 Kinder
und Jugendliche von "Schule am Bauernhof"-Programmen in Wien
profitiert.
Tomaten sind grün, bevor sie reif werden und ein dünnes Fädchen wächst zu einer Gurke heran
Gemüsegärtnerin Anneliese Schippani wird regelmäßig mit
staunenden Kinderaugen konfrontiert, wenn wieder eine Schulklasse
aus einem Wiener Bezirk zum "Unterricht" auf ihren Betrieb kommt.
An diesem Tag dreht sich alles um die Beziehung zur Natur und das
Erkennen regionaler Lebensmittel. "Ich bin kostbar - komm un d
koste mich" lautet daher der Titel ihres Programms, mit dem sie
ihren jungen Besucherinnen und Besuchern Wertschätzung für die
Natur und deren Ressourcen sowie für gesunde, bäuerlich erzeugte
Nahrungsmittel vermittelt, "weil mir meine Erfahrung gezeigt hat,
dass vieles davon als selbstverständlich angesehen wird. Das
liegt auch daran, dass insbesondere im städtischen Bereich der
Bezug zur und das Wissen über die regionale Landwirtschaft
fehlen", erklärt Anneliese Schippani. Beim Gang durch das große
Glashaus der Gärtnerei erfahren die Schülerinnen und Schüler,
wie ein Arbeitsjahr in der Gärtnerei verläuft, was geschützter
Anbau bedeutet, welche enge Verbindung zwischen der Landwirtschaft
und dem Wetter besteht, wofür die Gärtnerin die Nützlinge
einsetzt und welche Aufgabe die umherfliegenden Hummeln haben.
Besondere Begeisterung und manchmal auch Verwirrung lösen die
Tomaten- und Gurkenpflanzen in ihren unterschiedlichen
Reifestadien aus. Doch nur im direkten Vergleich können
ökologische Kreisläufe anschaulich dargestellt werden, weiß die
Gemüseexpertin.
Bei der gemeinsamen Zubereitung einer Gemüse-Jause geht es dann auch um Lebensmittelverwertung und Abfallvermeidung. Anneliese Schippani gestaltet ihre Ausführungen sehr bildhaft, sie achtet darauf Bezüge herzustellen, die Kinder verstehen können. Daher werden bei der Überprüfung der Frische von beispielsweise Milch oder Gemüse alle sensorischen Fähigkeiten getestet. Auch der Wäschekorb kommt zum Einsatz. Er zeigt anschaulich auf, welchen Berg an noch verzehrbaren Lebensmitteln jeder Österreicher pro Jahr im Abfall entsorgt. "Wer achtlos Nahrung wegwirft, die leicht ' beschädigt' ist oder das Mindesthaltbarkeitsdatum knapp überschritten hat, weiß ihren Wert nicht zu schätzen. Ich zeige den Kindern, dass viele dieser Produkte noch essbar sind und wie wichtig gesunde Ernährung mit bäuerlichen Produkten aus der Region für sie ist. Man sollte Kinder und Jugendliche früh für die Rolle und die Aufgaben der heimischen Landwirtschaft sensibilisieren, denn mit ihrem späteren Konsumverhalten werden sie die Zukunft des Bauernstandes und die Entwicklung der bäuerlichen Betriebsformen mitbestimmen", verweist Anneliese Schippani auf die Bedeutung einer engen Beziehung zwischen bäuerlichen Erzeugern und den Verbrauchern.
Bei der gemeinsamen Zubereitung einer Gemüse-Jause geht es dann auch um Lebensmittelverwertung und Abfallvermeidung. Anneliese Schippani gestaltet ihre Ausführungen sehr bildhaft, sie achtet darauf Bezüge herzustellen, die Kinder verstehen können. Daher werden bei der Überprüfung der Frische von beispielsweise Milch oder Gemüse alle sensorischen Fähigkeiten getestet. Auch der Wäschekorb kommt zum Einsatz. Er zeigt anschaulich auf, welchen Berg an noch verzehrbaren Lebensmitteln jeder Österreicher pro Jahr im Abfall entsorgt. "Wer achtlos Nahrung wegwirft, die leicht ' beschädigt' ist oder das Mindesthaltbarkeitsdatum knapp überschritten hat, weiß ihren Wert nicht zu schätzen. Ich zeige den Kindern, dass viele dieser Produkte noch essbar sind und wie wichtig gesunde Ernährung mit bäuerlichen Produkten aus der Region für sie ist. Man sollte Kinder und Jugendliche früh für die Rolle und die Aufgaben der heimischen Landwirtschaft sensibilisieren, denn mit ihrem späteren Konsumverhalten werden sie die Zukunft des Bauernstandes und die Entwicklung der bäuerlichen Betriebsformen mitbestimmen", verweist Anneliese Schippani auf die Bedeutung einer engen Beziehung zwischen bäuerlichen Erzeugern und den Verbrauchern.