Schwarzmann: Haushaltsökonomisches Wissen gewinnt in Krisenzeiten an Bedeutung

Familienmanagement darf keine reine Frauenangelegenheit bleiben.
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Andrea Schwarzmann 2019 © LKÖ/APA Ludwig Schedl
Das Wissen über Haushaltsführung ist alles andere als verstaubt. Die vergangenen Monate, in denen die Corona-Pandemie in unser aller Leben eingegriffen hat, haben vielen Österreicherinnen und Österreichern vor Augen geführt, dass Kurzarbeit und der plötzliche Arbeitsplatzverlust sowie ein dadurch verändertes Haushaltsbudget zur Herausforderung werden können. “Auch im privaten Haushalt muss gewirtschaftet werden. Es geht darum, richtige Entscheidungen für seine Gesundheit und sein Leben zu treffen und dabei sein Budget und seine Ressourcen richtig einzusetzen und im Auge zu behalten“, erklärt Andrea Schwarzmann, Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft (ARGE) Österreichische Bäuerinnen, anlässlich des kommenden “Welttages der Hauswirtschaft“ am 21. März.

Haushaltsführung ist Familienmanagement

“Hauswirtschaft bedeutet viel mehr als nur zu Kochen, zu putzen, die Wäsche zu machen und Lebensmittel einzukaufen. Es geht um Kompetenzen, die jeder Einzelne von uns zur Daseinsbewältigung und zu einer nachhaltigen Lebensgestaltung benötigt“, betont Schwarzmann. “Es geht darum, die kleinste Wirtschaftseinheit, die Familie, zu managen - sprich das Haushaltsbudget zu verwalten und damit - auch unter geänderten Vorzeichen wie einer Krise - zu versuchen, das Auslangen zu finden. Gleichzeitig geht es um gesunde Ernährung, die Pflege von Angehörigen bis hin zu jenen Dingen, die für eine positive Lebensqualität aller Familienmitglieder notwendig sind“, führt Schwarzmann weiter aus. “Hauswirtschaftliche Leistungen sind damit die Basis für Lebensqualität und Wohlbefinden und dürfen auf keinen Fall kleingeredet werden.“

Hauswirtschaft ist geschlechtsneutral

Davon auszugehen, Haushaltsökonomie sei eine spezifisch weibliche Domäne, entspricht einem veralteten Rollenverständnis. Auch wenn Untersuchungen, die anlässlich des diesjährigen Weltfrauentages präsentiert wurden, gezeigt haben, dass der größte Teil der unbezahlten familiären Erziehungs- und Sorgearbeit noch immer und in der Corona-Pandemie zusätzlich verstärkt, von Frauen geleistet wird. “Diesbezüglich müssen wir bis zur Gleichstellung von Frau und Mann im gesellschaftlichen Bewusstsein noch einiges bewegen, damit die Mehrfachbelastung von Frauen - insbesondere von Müttern - ein Ende findet“, sieht die Bundesbäuerin den Weg klar vorgegeben.