Lebensqualität Bauernhof - dem Leben Qualität geben

Jahresbericht 2020 zeigt, weshalb Sorgentelefone und psychosoziale Beratung in der Coronakrise so wichtig sind.
Lachende Geschwister vor blauem Tor
Lachende Geschwister vor blauem Tor Zur Lebensfreude gehört auch seelische Ausgeglichenheit. Das bäuerliche Sorgentelefon und Lebensqualität Bauernhof helfen. © Wirlphoto
Tägliche Routine in Österreichs Nachrichten sind der aktuelle Stand der Corona-Pandemie und die daraus resultierenden Todesanzeigen. Das Corona-Virus hat die menschliche Gebrechlichkeit und Sterblichkeit mehr als deutlich ins alltägliche Bewusstsein gerückt.

Austausch mit anderen Menschen hält uns gesund

Psychische Auswirkungen hat nicht nur das Leben mit einem potenziell tödlichen Virus. Durch die Lockdowns ist das öffentliche Leben immer wieder zum Erliegen gekommen. Die Gesundheitskrise greift an, was menschliches Leben ausmacht: den vielfältigen menschlichen Austausch, den jeder täglich braucht, um psychisch gesund zu bleiben. Denn wer sich bei anderen aufgehoben fühlt, ist psychisch widerstandsfähiger und hält eher schwere psychische Belastungen aus. Mit den Kontakt- und Ausgangsbeschränkungen sind jedoch wichtige psychisch stärkende Faktoren weggefallen.

Krisen durchleben und gestärkt daraus hervorgehen

Menschen verfügen grundsätzlich über ein erhebliches Potenzial, psychische Gefährdungen und Krisen zu durchleben und sich auch allein wieder davon zu erholen. Die große Verunsicherung, die das Virus mit sich bringt, dauert an. Auch wenn es uns derzeit nur beschieden ist, auf eine baldige Post-Corona-Zeit zu hoffen: Bei genauerer Betrachtung stellen wir fest, dass 2020 viel Entwicklung passiert.

Das Projekt ist erfolgreich, das zeigt der Jahresbericht 2020

Präventiv vermitteln zahlreiche Kurse, Seminare und Vorträge zu Fragen der Lebensqualität den Bäuerinnen und Bauern das Rüstzeug, um Fallstricke zu erkennen und ihre eigenen Kraftquellen zu finden. Österreichweit wurden im Jahr 2020 insgesamt 95 LQB-Bildungsveranstaltungen mit mehr als 4.500 TeilnehmerInnen verzeichnet. Dazu zählen verschiedene Vorträge, Seminare und Workshops, die sich alle mit persönlichkeitsbildenden und psychosozialen Themenstellungen auseinandersetzen. Coronabedingt wurden bereits die meisten Veranstaltungen online durchgeführt.

Das bäuerliche Sorgentelefon

Ist die Lage schon verzwickt, bieten kompetente Gesprächspartnerinnen und -partner anonym und vertraulich ein offenes Ohr am bäuerlichen Sorgentelefon und helfen bei der Suche nach Lösungen.

2020 haben über 1.200 Beratungskontakte am bäuerlichen Sorgentelefon stattgefunden. Seit Bestehen des bäuerlichen Sorgentelefons haben fast 8.500 Bäuerinnen und Bauern diese Möglichkeit in Anspruch genommen. Bei den Beratungsthemen führen mit über der Hälfte der Beratungsthemen Problemstellungen rund um Generationenkonflikte, Paarkonflikte und Hofübergabe/Hofübernahme.

Psychosoziale Beratung der Landwirtschaftskammern

Zudem besteht die Möglichkeit der persönlichen psychosozialen Beratung - an einer Anlaufstelle oder direkt am eigenen Hof. Im Jahr 2020 konnten in den Landwirtschaftskammern Kärnten, Niederösterreich, Salzburg, Steiermark und Tirol über 1.500 Beratungskontakte erfasst werden. Ein Die Hälfte der Beratungen erfolgten telefonisch, gefolgt von “Beratung im Büro“ mit 14%. Der primäre Grund zur Kontaktaufnahme mit “Lebensqualität Bauernhof“ waren Generationenkonflikte mit 26%, gefolgt von Schwierigkeiten bei der Hofübergabe/Hofübernahme mit 17% sowie Partnerschaftskonflikten/Scheidung mit fast 10%.

Schwerpunktthema für 2021 ist Resilienz

Hierfür werden österreichweit Workshops, Seminare und Vorträge entwickelt. Möchten Sie mehr über das Projekt “Lebensqualität Bauernhof“ wissen? Unsere Website finden Sie unter www.lebensqualitaet-bauernhof.at , oder Sie folgen uns auf Facebook: LQB - Lebensqualität Bauernhof und Instagram.

Downloads zum Thema