Frauen- und Familienpolitik im ländlichen Raum vorantreiben

Die Zukunft der Bäuerinnen und der Familien im ländlichen Raum waren Themen des Sommerarbeitsgesprächs zwischen der Bundesministerin für Frauen, Familien und Jugend, Juliane Bogner-Strauß, und der Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft Österreichische Bäuerinnen, Andrea Schwarzmann.
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Geballte Frauenpower FBM Juliane Bogner-Strauß und Bundesbäuerin Andrea Schwarzmann © ARGE Bäuerinnen
Ziel der Familienministerin Bogner-Strauß ist eine „quantitativ und qualitativ hochwertige Kinderbetreuung, um Familien und Frauen im ländlichen Raum Zukunft zu geben“. Dazu sei eine verbesserte Infrastruktur, wie flexible Kinderbetreuung, Verfügbarkeit von Kinderbetreuungsplätzen oder praxistaugliche Öffnungszeiten notwendig, so die Bundesbäuerin Andrea Schwarzmann. Speziell in bevölkerungsschwachen Regionen müssten informelle Betreuungsangebote, wie Tageseltern, ausgebaut und gefördert werden. Um Kindern den Zugang zu Natur und Tierwelt zu ermöglichen, wurde die Bundesministerin auch auf das Angebot „Kinderbetreuung am Bauernhof“ von Green Care aufmerksam gemacht.
Bogner-Strauß und Schwarzmann sind sich einig, dass zu einem lebendigen ländlichen Raum attraktive Arbeitsplätze für Frauen, eine entsprechende Gesundheitsversorgung, Vereinbarkeit von Familie und Beruf oder auch der Ausbau von Funk- und Datennetzen gehören. Dies seien Punkte, die über die eigentliche Frauen- und Familienpolitik hinausgingen.
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Arbeitsgspräch zum Thema Gleichstellung in der Landwirtschaft, Vereinbarkeit von Betrieb und Familie sowie Lebensqualität am Land und Bauernhof Gefallen hat der Frauenministerin die Broschüre Rechte der Frau in der Landwirtschaft und das Frage-Antwort-Glossar zu Rechtstipps für die Bäuerin und deren Familie auf der neuen Homepage der Bäuerinnen (www.baeuerinnen.at © ARGE Bäuerinnen
Im Detail informierte Schwarzmann die Ministerin über den ZAM-Lehrgang „Professionelle Vertretungsarbeit im ländlichen Raum“ und die „Charta für eine partnerschaftliche Interessenvertretung". 350 Frauen seien bereits ausgebildet und damit motiviert und unterstützt worden, ihren Weg in der Interessenvertretung zu gehen. Ziel sei es, in den agrarischen Organisationen eine Frauenquote von mindestens 30 Prozent zu erreichen.
Bogner-Strauß, Mutter von drei Kindern, wuchs auf einem südsteirischen bäuerlichen Familienbetrieb auf. Als Teil einer Mehrgenerationenfamilie kennt die promovierte Biochemikerin die Sorgen und Anliegen bäuerlicher Familien. Schwarzmann präsentierte ihr dazu Angebote, wie das „Bäuerliche Sorgentelefon“, das LFI Bildungsprojekt „Lebensqualität Bauernhof“, den Film „Burn out – Wenn die Seele Hilfe braucht“ und die Bäuerinnen-Homepage mit der Rubrik „Rechtstipps für die österreichische Bäuerin und ihre Familie“.