Forstarbeiterinnen-WM: Österreich holt neun Medaillen

Die Forstarbeiterinnen-WM in Norwegen wurde zur rot-weiß-roten Erfolgsgeschichte. Insgesamt neun Medaillen konnte sich Österreichs Team holen. Silber in der Gesamtwertung ging an Daniel Oberrauner. Die erste Frau im österreichischen Nationalteam freute sich über Bronze.
Großer Jubel herrscht im Lager des österreichischen Forstwettkampf-Nationalteams: Die WM in Lillehammer war ein sensationeller Erfolg. Gleich neun Medaillen kann die Truppe rund um die Teamchefs Armin Graf und Johannes Kröpfl mit nach Hause nehmen.

Am Finaltag der Weltmeisterschaft kam noch viermal Edelmetall dazu. Österreichs Team die "jungen Wilden" holten gleich am Morgen in der Länderstafette Silber. Bei diesem forstlichen Staffelwettbewerb tritt jedes Team mit vier Startern an. Diese haben eine 18 Meter lange Bahn hin- und zurück zu absolvieren. Mit der Motorsäge müssen dabei sechs Holzscheiben abgeschnitten werden, ehe der nächste Athlet ins Rennen gehen kann. Für Österreich waren dies: Mathias Morgenstern, Daniel Oberrauner, Harald Umgeher und Jürgen Erlacher.

Eine Premiere in Silber

Als Schlussmann Jürgen Erlacher den Zielstrich erreichte, war klar: Es wird ein Spitzenplatz. Dass es für eine Medaille reichen würde, war trotz einer schnellen und fehlerfreien Darbietung nicht sicher. Andere Nationen waren schneller als Österreich, blieben jedoch nicht fehlerfrei, was entscheidende Punkte kostete. Am Ende hatten jedoch nur die Nachbarn aus Liechtenstein zwei Zähler mehr am Konto, da sie um knapp zwei Sekunden schneller waren als die Österreicher. „Diese Medaille bedeutet uns sehr viel. Die Länderstafette ist aufwändig zu trainieren und es kämpfen so viele Länder um den Sieg. Schön, dass wir diesmal belohnt wurden“, jubelte Coach Armin Graf über die historische Medaille, denn Österreich hatte es in dieser Disziplin noch bei keiner Weltmeisterschaft aufs Podium geschafft.

In der Mannschaftswertung kassierte Österreich trotz schnellem Entasten etliche Punkteabzüge. Am Ende hatte das rot-wei-rote Team gut lachen: Österreich landete Österreich hinter Weißrussland und Deutschland auf Platz 3. Anders die Ausgangslage vor dem Entasten bei Daniel Oberrauner im Juniorenbewerb. Er führte das Feld mit einem knappen Vorsprung an. Ein Fehler und der Vorsprung war weg. Der junge Kärntner legte jedoch keine Zurückhaltung an den Tag und war einer der Schnellsten im Juniorenfeld. Ein minimaler Fehler passierte ihm jedoch, sodass ihn der Deutsche Thomas Schneider um zwei Pünktchen in der Endabrechnung abfing. Nachdem der erste kurze Ärger über den Schnittfehler verraucht war, konnte sich der Vize-Juniorenweltmeister über seine insgesamt vierte – und wichtigste – Medaille bei dieser WM richtig freuen: „Es sind so viele gute junge Athleten hier nach Lillehammer gekommen und haben es schlussendlich nicht aufs Podium geschafft. Ich bin wirklich happy, dass es mir gelungen ist.“

Bronze für Weinberger

Bei der Siegerehrung im Rahmen der großen WM-Abschlussgala am Abend gab es auch für Österreichs erste Frau bei der Forstarbeiterinnen-WM, Caroline Weinberger, noch eine Überraschung: Sie verfehlte zwar als Vierte in der Einzelwertung das Podest, durfte sich aber doch noch über eine dritte Medaille freuen. Weinberger trat in der Frauen-Länderstafette gemeinsam mit der Ungarin Veres Boelarka, der Französin Amelie Aubriot und Anne Helene Sommerstad aus Norwegen an. Zusammen landeten sie auf dem 3. Platz. „Dass ich gleich drei Medaillen mit nach Hause nehmen darf ist einfach ein Traum“, strahlte die 19-Jährige.

Unterm Strich: neun Medaillen

Das Ergebnis nach drei spannenden Tagen in Lillehammer sind neun Medaillen (2xGold, 3x Silber, 4x Bronze). Für Österreichs Team war es eine grandiose Forstarbeiterinnen-WM, bei der Sieg und Niederlage oft knapp nebeneinander lagen. Das Nationalteam zeigte groß auf, sammelte fleißig Medaillen und viel Erfahrung. Norwegen verlässt man auf jeden Fall mit jeder Menge Edelmetall im Gepäck und freut sich bereits auf die WM 2020 in Serbien.

Die Ergebnisse der Forstarbeiterinnen-Weltmeisterschaft in Lillehammer finden Sie unter www.wlc2018.com/results im Detail.