Die Tiroler Bäuerinnen haben gewählt

In einem offenen Brief stellen sich Landesbäuerin Helga Brunschmid und Stellvertreterin Andrea Lechleitner vor.

Liebe Bäuerinnen!

Die Wahlen der Tiroler Bäuerinnenorganisation sind abgeschlossen und ich habe die Ehre, diese tolle Gruppe für die nächsten sechs Jahre als Landesbäuerin anzuführen. Darüber freue ich mich sehr und bedanke mich für das Vertrauen. Die Bäuerinnen sind mir seit meiner Tätigkeit als Beraterin in der BLK Kitzbühel ein Herzensanliegen. Damals durfte ich mit unserer ersten Landesbäuerin Anna Hechenberger eng zusammenarbeiten und ihre Begeisterung hat mich angesteckt. Ich ziehe den Hut vor meinen Vorgängerinnen, denen es über bald 60 Jahren gelungen ist, im Schoße der Landwirtschaftskammer ein stabiles Netzwerk aufzubauen und immer wieder an die Erfordernisse der Zeit anzupassen. Ich selbst hatte alle Funktionen bei den Bäuerinnen über längere Zeit inne und habe mich immer bemüht, neue Ideen einzubringen und so aktiv mitzugestalten.

Als begeisterte Bäuerin ist es mein oberstes Ziel, dass Landwirtschaft positiv gesehen wird- nach außen, aber auch nach innen. Für mich ist es etwas Schönes und Erstrebenswertes, auf einem Bauernhof zu leben und diesen zu gestalten. Das möchte ich gerne nach außen tragen, denn jeder Hof ist wertvoll, jeder Hof wird gebraucht und auf jedem Hof gibt es Gestaltungsmöglichkeiten für die bäuerliche Familie. Uns Frauen kommt dabei eine tragende Rolle zu. Immer wichtiger wird es aber auch, in der Gesellschaft über unsere Arbeit zu reden und darüber aufzuklären, was wir tun und warum wir es so tun. In diesem Punkt leisten wir Bäuerinnen schon seit vielen Jahren Pionierarbeit und werden als Botschafterinnen für unsere kleinstrukturierte Landwirtschaft und deren hochwertige Produkte gelobt. Hier gibt es noch viel zu tun! Deshalb freue ich mich, dass es gelungen ist, wieder viele motivierte Ortsvorstände zu wählen, denn das Gespräch mit den Konsument/innen ist am wirkungsvollsten direkt vor der Haus- beziehungsweise Stalltür. Die Ortsgruppen zu unterstützen und unser wertvolles Netzwerk zu pflegen, ist auch eines meiner Ziele, das ich gemeinsam mit meiner Stellvertreterin, den Bezirksbäuerinnen, den Berater/innen und der Referentin für Bäuerinnen umsetzen möchte. Ich freue mich auf neue Ideen, viel Schwung und ein humorvolles Miteinander, ganz nach dem Motto: “weil`s Mitanond leichter geht“.

Eure Landesbäuerin Helga Brunschmid

Liebe Bäuerinnen!

Seit nunmehr als 25 Jahren bin ich Ortsbäuerin von Wenns. Brauchtum mitgestalten, Feste organisieren, Zusammentreffen mit Leuten – im Nachhinein hat mit dieser Zeit das endgültige Ankommen und aufgenommen sein in meiner Heimatgemeide Wenns stattgefunden. Aufgewachsen bin ich auf einem landwirtschaftlichen Nebenerwerbsbetrieb in Silz (Inntal). In jungen Jahren habe ich in einem Vollerwerbsbetrieb eingeheiratet. Somit kenne ich die Vor- und Nachteile beider Betriebsformen. Am Bäuerinsein schätze ich die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie die Naturverbundenheit und die Vielfältigkeit. Dabei denke ich an die verschiedenen Rollen, die wir Bäuerinnen innehaben: Partnerin, Mama, Gastgeberin, Produzentin, Direktvermarkterin, Pflegerin - die Arbeit im Stall und am Feld nicht zu vergessen. Die Bäuerin, die zentrale Figur am Bauernhof? Unser Beruf verlangt uns an 365 Tagen im Jahr so Einiges ab. Mir ist es wichtig, dass die entsprechenden Rahmenbedingungen passen, damit wir den Rollen nicht nur gerecht werden, sondern diese auch mit viel Freude erfüllen. Dabei sollen wir auch eine Wertschöpfung und eine Wertschätzung erreichen. Immer mehr Bäuerinnen gehen einer außerlandwirtschaftlichen Berufstätigkeit nach. Damit auch sie sich entsprechend in die TBO einbringen können, müssen Zeitpunkt von Webinaren, Sitzungen usw. entsprechend gesetzt werden. Mit Mitte Februar habe ich das Amt der Bezirksbäuerin von Imst übernommen. Gemeinsam mit dem Vorstand kann, dank meiner Vorgängerin und ihrem Team, an begonnenen Projekten weitergearbeitet und Neues begonnen werden. Am 5. März durfte ich die Funktion der Landesbäuerin-Stellvertreterin übernehmen. Nun gilt es Bewährtes und Erarbeitetes auch auf dieser Ebene zu erhalten und zu gestalten und offen für Neues zu sein. Die Grundvoraussetzungen für eine flächendeckende Land- und Almwirtschaft sowie den Erhalt unserer Familienbetriebe zu gewährleisten beziehungsweise zu schaffen, ist mir ein großes Anliegen. Weiters ist es mir wichtig, dass wir Landwirtschaft authentisch erklären. Es geht nicht nebeneinander, schon gar nicht gegeneinander, gehen tut es nur miteinander! In diesem Sinne freue ich mich auf unser gemeinsames Wirken in der TBO.

Landesbäuerin-Stellvertreterin Andrea Lechleitner