Das gute alte Lärchenpech

Seit Generationen wird das Lärchenpech noch als altbewährtes Mittel in so manchen Häusern verwendet. Ein verborgenes Talent, das bei vielen Wehwehchen hilft.
Lärchenpech Fritzer © Simone Fritzer
Lärchenpech Fritzer © Simone Fritzer
Neben dem besonders geschätzten Lärchenstammholz, das zumeist wegen seiner Witterungsbeständigkeit verwendet wird, hat sich mit der Gewinnung des Lärchenharzes eine weitere Nutzungsform ergeben. Das Harz wird in den Gebieten Kärntens, Südtirols und den Schweizer Alpen gewonnen. Nicht nur in der Volksmedizin und Tierheilkunde wird das Harz angewendet. Es dient auch zum Beispiel zur Abdichtung von Holzfässern, im Boots – und Schiffsbau, zur Herstellung von Schutzlacken oder ganz einfach bei einem trockenen Husten.

Die Lärchenharzgewinnung heute Ertragsreiche Spenderbäume zeichnen sich durch eine Wuchsfreudigkeit und eine starke Bekronung aus. Bäume in einem Alter zwischen 80 und 120 Jahren geben am meisten Harz. Der durchschnittliche Ertrag pro Baum in einem Erntejahr ( Mai bis September ) beträgt je nach Region ca. 200 – 370 g Harz. Für den Baum hat die Harzbohrung übrigens keine Folgen. Wenn es richtig durchgeführt wird kann ca. 10 – 15 Jahre Lärchenpech geerntet werden bis der Harzertrag zum Stillstand kommt.
Verwendung des Lärchenpechbalsam

Es gibt verschiedenen Möglichkeiten den Lärchenpechbalsam herzustellen. Eine davon ist Bienenwachs, Olivenöl, Teebaumöl, Thymianöl und Lärchenterpentin zu vermischen.

Man bekommt den Balsam aber auch schon fertig in Apotheken zu kaufen. Ich persönlich hatte seit meiner Mandeloperation ständig Seitenstrangangina in der Jugendzeit und mir wurde immer sofort Antibiotikum verschrieben bis es mir dann irgendwann zu viel wurde mit den Medikamenten. Da ich in der Apotheke Pharmazeutisch – kaufmännische Assistenz gelernt habe, kam ich dann auf die Lärchenpechsalbe. Seit ich dann angefangen habe die Lärchenpechwickel am Hals zu machen wurden die Beschwerden stetig weniger und heute habe ich es nur noch äußerst selten.

In der Volksmedizin wird der Balsam als entzündungshemmendes Mittel angewendet. Bei trockenem Husten, Halsschmerzen oder Heiserkeit wird der Balsam auf den Hals – und Brustbereich aufgetragen und ein warmes Tuch darauf gelegt. Auch bei Nieren – und Blasenbeschwerden kann man die Salbe zur Linderung auf den betroffenen Bereich auftragen und wiederum mit einem Tuch bedecken. Für Kinder wird der Lärchenpechbalsam bei Erkältungskrankheiten wie ein Brustbalsam angewendet. Der Vorteil vom Lärchenpech ist, dass man ihn auch auf den Halsbereich auftragen kann, was man bei einem Brustbalsam aufgrund der stark riechenden ätherischen Öle bei Kindern nicht machen sollte. Es bedarf einer längeren Anwendung und Geduld als bei herkömmlichen Arzneimitteln, ist aber für den Körper ( und er wird es ihnen danken ) die weitaus gesündere Methode.
Lärchenpechsalbe selbst gemacht

Rezept von Monika Huber (LK-Lebenswirtschaft) für eine Lärchenpechsalbe: 500 ml Olivenöl (Olio Sasso) im Wasserbad erwärmen und darin 0,25 kg Lärchenpech (in der Apotheke erhältlich) darin lösen. Solange rühren bis sich das Lärchenpech mit den Öl verbunden hat. 2 – 3 Fäuste Bienenwachs hinzu geben und auch flüssig werden lassen. Auf einer Untertasse macht man die Tropfenprobe (wie bei der Marmelade) ob die Salbe auch dick wird beim Erkalten. Ist es noch zu flüssig gibt man noch Bienenwachs bei. Abfüllen in kleine Behälter, auskühlen lassen, verschließen und beschriften (auch mit Datum versehen) und kühl lagern.
Zur Autorin

Simone Fritzer wohnt in Birnbaum im Lesachtal. Die 27-Jährige ist Mutter zweier Kinder und bewirtschaftet einen Bauernhof mit den Betriebszweigen Urlaub am Bauernhof und Forstwirtschaft. Ihr hier abgedruckter Beitrag entspricht unserer Serie "Bäuerinnen schreiben für Bäuerinnen". Wenn auch Sie als Leserin einen Beitrag haben, wenden Sie sich bitte an das LK Referat LebensWirtschaft, Telefon (0463) 5850-1390, lebenswirtschaft@lk-kaernten.at