Bäuerinnen beleben mit Ehrenamt den ländlichen Raum

Funktionierende soziale Infrastruktur auch in Zukunft sicherstellen
In Österreich engagieren sich mehr als 3,5 Mio. Menschen freiwillig - von den heimischen Bäuerinnen sind rund 66% mindestens zwei Stunden pro Woche ehrenamtlich tätig und tragen damit einen wesentlichen Beitrag für einen lebendigen ländlichen Raum bei. Geänderte Ansprüche an Beruf, Familie und Lebensqualität verringern zunehmend die Zeit für die Freiwilligenarbeit. Zur Aufrechterhaltung eines aktiven Vereinslebens sowie attraktiver ländlicher Regionen sind moderne, leistungsfähige Datennetze und somit der Breitbandausbau für schnelles Internet unentbehrlich.
"Es geht um die Zukunft des Ehrenamts und der ländlichen Regionen, wofür ein Mit- und Füreinander in den Ortschaften wesentliche Komponenten sind. Vereine müssen mit der Zeit gehen und sich modernisieren, um künftig auch für neue und junge Mitglieder attraktiv zu sein. Von lebendigen Vereinen profitieren die Bevölkerung, Gemeinden und die Wirtschaft gleichermaßen. Die Digitalisierung spielt in der Kommunikation und Weiterbildung dabei eine wesentliche Rolle. Neue Kommunikationskanäle via App, Blogs, Videotelefonie sowie Webinare ermöglichen Vernetzung und Weiterbildung ohne aufwendige Anreisen durch ganz Österreich. Schnelle Internetverbindungen durch verbesserte Breitbandanbindungen auch in entlegenen, ländlichen Regionen sind daher eine zentrale Forderung der ARGE Österreichischen Bäuerinnen", betont Bundesbäuerin Andrea Schwarzmann.

Erwachsene mit gesellschaftlicher Verantwortung

Ehrenamtlich tätige Bäuerinnen stellen einen Teil ihrer wertvollen und knappen Freizeit in den Dienst einer guten Sache und profitieren gleichzeitig von neuen sozialen Kontakten sowie Begegnungen und Erfahrungen. Einerseits lernen die Bäuerinnen Neues kennen und können andererseits gleichzeitig mitgestalten und ihre Kompetenzen einbringen. "Zum Erwachsensein gehört gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen, auch wenn klar ist, dass man den Idealzustand nie erreichen wird", beschreibt Philosophin Susan Neiman die Motivation für das Ehrenamt.

"Die Bäuerinnen von heute sind aufgeschlossen, modern, gut ausgebildet und gehen mit der Zeit. Nur wenn sie eine funktionierende Infrastruktur und gute soziale Rahmenbedingungen am Land vorfinden, können sie auch künftig Funktionärinnen-Tätigkeiten ausüben und wichtige bäuerliche, administrative Tätigkeiten unkompliziert und rasch von zu Haus aus erledigen. Wir müssen mit alten Denkmustern brechen und dürfen es nicht als selbstverständlich erachten, dass Bäuerinnen auch künftig gesellschaftliche Aufgaben ohne Gegenleistung erfüllen", so Schwarzmann.

Jährlich rund 20.000 Stunden für Aktion "Schule trifft Bauernhof"

"Rund 20.000 Stunden wenden jährlich durchschnittlich 1.800 Bäuerinnen aus ganz Österreich für die Aktion 'Schule trifft Bauernhof' freiwillig auf, um Volksschulkindern in den ersten Klassen den Wert heimischer Lebensmittel aus bäuerlicher Erzeugung zu vermitteln und somit den Grundstein für einen verantwortungsbewussten Konsum zu legen. Jährlich werden mit der Aktion im Durchschnitt 38.000 Kinder erreicht. Für dieses Engagement wurde die ARGE Bäuerinnen erst kürzlich mit dem "Viktualia Award" des Bundesministeriums für Nachhaltigkeit und Tourismus ausgezeichnet", unterstreicht Schwarzmann das freiwillige Engagement heimischer Bäuerinnen.